unisono: Mehr Sinfonie- und Chorkonzerte veranstaltet
Die deutschen Berufsorchester und -chöre haben in der Spielzeit 2023/24 fast 15.000 Konzerte und Veranstaltungen durchgeführt. Die Gesamtzahl liegt damit nur knapp unter dem Vor-Corona-Niveau (15.178 in der Saison 2017/18). Das geht aus der ersten bundesweiten Konzertumfrage seit der Pandemie hervor, die die Deutsche Musik- und Orchestervereinigung "unisono" am Mittwoch vorgestellt hat.

Konzertstatistik 2023/24
Mit 6.466 regulären Sinfonie- und Chorkonzerten boten die Klangkörper mehr als vor Corona (5.624), um ihre Eigeneinnahmen zu stabilisieren. Hingegen wurden Kammermusik, Educationangebote und Auslandskonzerte reduziert.
"Die Zahlen zeigen, dass der Konzertbetrieb der Orchester und Rundfunkklangkörper wieder rund läuft, vielerorts auch mit erfreulich hoher Auslastung", sagte unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens. Sorgen bereiteten allerdings zunehmende finanzielle Einschnitte bei der öffentlichen Förderung. "Wenn deswegen Konzerthäuser, Opern und Orchester Eigenproduktionen und Festivals absagen müssen, ist dies kontraproduktiv für eine gesunde künstlerische Entwicklung und für die Gewinnung von mehr Publikum." Dem klassischen Konzertbetrieb drohe kein Publikumsschwund, sondern der Rotstift.
Neben der erforderlichen auskömmlichen Finanzierung von Orchestern, Opern und Konzerthäusern wüchsen die Sorgen um den baulichen Zustand vieler Spielstätten. München brauch dringend einen neuen großen Konzertsaal, Stuttgart und Düsseldorf bräuchten neue Musiktheater. "Dem über Jahre aufgebauten Sanierungsstau vieler Spielstätten muss mit klugen Investitionsentscheidungen der öffentlichen Hand begegnet werden", erklärte Mertens. Ansonsten würden betroffene Kulturbetriebe erforderliche Eigeneinnahmen nicht mehr nachhaltig erwirtschaften können.
Die Vereinigung "unisono" vertritt eigenen Angaben zufolge die Interessen von rund 12.800 Mitgliedern in Berufsorchestern und Rundfunkchören sowie von Freischaffenden, Studenten und Lehrbeauftragten an Musikhochschulen. Der Organisationsgrad in den Klangkörpern liege im Schnitt bei über 90 Prozent.
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