"Komm, du süsse Todesstunde"
Kantate BWV 161 zum 16. Sonntag nach Trinitatis
Als Fokus des Monats Oktober präsentieren wir Ihnen das Kantatenkonzert BWV 161 «Komm, du süße Todesstunde».
Die 1715 erstaufgeführte Kantate «Komm, du süße Todesstunde» gehört mit ihrer klanglichen Frische und sensiblen Wortausdeutung unüberhörbar in den «Kantatenfrühling» von Bachs Weimarer Jahren als komponierender Konzertmeister der Hofkapelle. Eine abweichend überlieferte Fassung mit «modernisierter» Instrumentation (u.a. durch Violinen verdoppelte Travers- statt Blockflöten in Satz 1) könnte auf Bachs veränderte Leipziger Bedingungen deuten. Der spätere Manuskriptbesitzer Carl Friedrich Zelter bezeichnete die Kantate in einer Notiz als «kleines anmuthiges Meisterstück», wobei er sich als Kind der Aufklärung über die Diskrepanz zwischen düsterer Poesie und heiter-gelöster Musik wunderte.
Der Kantate liegt das Sonntagsevangelium von der Auferweckung des Jünglings zu Nain aus Lukas 7 zugrunde. Der Text geht nicht näher auf diesen Bericht ein und scheint zunächst die Gedanken der Todessehnsucht und Weltflucht zu betonen. Es geht dem Dichter jedoch vielmehr um das Sterben im Glauben; denn der Glaubende weiss, dass er nach dem Tod bei Christus sein wird, und von daher relativiert sich alles, was die Welt zu bieten hat.
Die J. S. Bach-Stiftung hat die Kantate BWV 161 am 25. September 2009 in der evangelischen Kirche in Trogen im Rahmen ihrer Gesamtaufführung des Bach’schen Vokalwerkes aufgeführt.
Auf Bachipedia – der neuen Streaming-Präsenz der J. S. Bach-Stiftung – können Sie nebst der Konzertaufführung den gesamten Konzertabend (Werkeinführung, Reflexion über den Kantatentext und Konzertaufführung) mit dieser Kantate wiedergeben. Sie finden zudem theologisch-musikalische Hintergründe zum Werk sowie den Text der Kantate.
In der Werkeinführung erhalten Sie in Begleitung von Pfarrer Karl Graf sowie Rudolf Lutz wertvolle, vertiefende Einblicke in die Komposition. Bei der Reflexion über den Kantatentext betrachten Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen den barocken Kantatentext aus heutiger und persönlicher Sicht. Hören und sehen Sie die Meinung aus Sicht des damaligen Referenten Alex Ruebel.
Wir wünschen Ihnen viel Hör- und Sehgenuss.
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