Ach Herr, mich armen Sünder
BWV 135 zum 3. Sonntag nach Trinitatis
Als Fokus des Monats Juli präsentieren wir Ihnen die Kantate BWV 135 «Ach Herr, mich armen Sünder».
Das Werk ist eine Choralkantate. Grundlage ist ein Choral von Cyriakus Schneegass (1597), eine nahe dem biblischen Text folgende Umdichtung des 6. Psalms. Der unbekannte Librettist übernahm die erste und die letzte Strophe des Chorals unverändert und gestaltete die Zwischenstrophen zu Rezitativen und Arien um, wobei er sich möglichst eng an den Choraltext hielt und in jedem Satz einen Originalvers beibehielt. Dieser Choralvers kann am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines der Sätze 2–5 stehen. Bach unterstreicht ihre Zusammengehörigkeit durch einen gleichen Aufbau. Jede der acht Choralzeilen wird zunächst instrumental von 2 Oboen und Streichern präsentiert und dann von der Singstimme übernommen. Der Bezug zu den Bibeltexten des Sonntags findet sich in der Lesung aus dem Lukasevangelium, den Gleichnissen vom verlorenen Schaf und von der verlorenen Drachme, welche Jesus mit den Worten abschliesst: «So, sage ich euch, ist bei den Engeln Gottes Freude über einen Sünder, der Busse tut» (Lukas 15, 10). Die Busse des Sünders ist denn auch das Thema der Kantate.
In der Werkeinführung erhalten Sie in Begleitung von Pfarrer Karl Graf sowie von Dirigent Rudolf Lutz wertvolle, vertiefende Einblicke in die Komposition. Bei der Reflexion über den Kantatentext betrachten Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen den barocken Kantatentext aus heutiger und persönlicher Sicht. Hören, sehen und lesen Sie die Meinung aus Sicht des damaligen Referenten Emmanuel Wiemer.
Die Werkeinführung sowie das Konzert und die Reflexion durfte die J. S. Bach-Stiftung in der evang. Kirche in Trogen am 26. Juni 2009 zur Aufführung bringen.
Wir wünschen Ihnen viel Hör-, Seh- und Lesegenuss.
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