Info-Concert

Pirmin Huber Swiss Folk

Pirmin Huber Swiss Folk

Faszinierende Kombinationen aus archaischer Schweizer Volksmusik und groovigem Pop-Jazz, verbunden zu neuen Sounds.
17:30, Hotel Restaurant Hammer, nähe Luzern

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Frankreich. Panis Angelicus.

Frankreich. Panis Angelicus.

Sonntag, 20. Oktober 2024, 18:00, Kartäuserkiche Basel
Werke von Henry Du Mont, André Campra, Nicolas Bernier

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Eröffnungskonzert Festival Zwischentöne

Eröffnungskonzert Festival Zwischentöne

Fr., 18. Okt. 2024, 17:30 Uhr, Kursaal in Engelberg
«Distant Voices»
Werke von Schubert, Saariaho, Szymanowski und Hosokawa

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Interview actuel

Erika Grimaldi

Interview en allemand avec Erika Grimaldi

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Interview mit Moritz Eggert

Moritz Eggert

«Zu viel Musik auf dieser Welt ist funktional und zweckbestimmt, es fehlt ihr ein Einblick in tiefe menschliche Mysterien.»

Moritz Eggert (*1965) ist hauptsächlich als freischaffender Komponist tätig, tritt aber gerne auch als Pianist, Dirigent, Performer/Schauspieler, Sänger und Blogger in Erscheinung. In Heidelberg geboren und ebendort, Mannheim und Frankfurt am Main aufgewachsen begann er noch zu Schulzeiten als Keyboarder in verschiedenen Rock- und Jazz-Ensembles zu spielen. Direkt darauf folgten Studienjahre als Pianist und Komponist u.a. in London und München. Von Anfang an arbeitete er in allen musikalischen Genres – Sein Werkverzeichnis von inzwischen knapp 300 Stücken enthält nicht nur 19 abendfüllende Opern, sondern auch mehrere Ballette und Arbeiten für Tanz-und Musiktheater, Orchestermusik, Kammer- und Ensemblemusik, Vokal-und Chormusik (mit einem starken Fokus auf Lied), Kirchenmusik, experimentelle und elektronische Musik, Instrumentalkonzerte, Musik für Kinder und Jugendliche, Film- und Radiomusik, sowie Musik für Hörspiele und Open-Air-Aufführungen.

Sie haben zuerst Klavier studiert und dann Komposition. Wollten Sie schon immer komponieren?
Ich habe eigentlich ziemlich schnell beides gleichzeitig studiert – für mich war das untrennbar verbunden: weil ich Pianist war, wollte ich komponieren, und weil ich Komponist war, wollte ich spielen. Inzwischen ist die Gewichtung sicherlich mehr auf Komponieren, aber für lange Zeit waren beide Tätigkeiten absolut ausgewogen und ergänzten sich gegenseitig.

Seit 2020 sind Sie der Präsident des Deutschen Komponist:innenverband. Warum braucht es diesen Verband?
Es ist ein Berufsverband, der die Interessen von Musikautor:innen aller Genres (E-Musik, Filmmusik, Singer/Songwriter) vertritt. In Zeiten zunehmender Vergütungsungerechtigkeit, und vielen kommenden Herausforderungen (zum Beispiel Thema KI) ist so ein Verband denke ich besonders wichtig. Seit kurzem bieten wir auch eine Jobbörse für Komponierende an, die diese mit privaten Auftraggeber:innen verbinden soll, eine bisher einzigartige Idee, die es weltweit so noch nicht gibt.

Sie sind auch Autor und schreiben Artikel für Print- und Onlinemedien über neue Musik. Wie hat sich die neue Musik Ihrer Meinung nach verändert in den letzten Jahren?
Ich hoffe, sie verändert sich noch weiter…Der Begriff „neue Musik“ ist natürlich schwierig - „Neue Musik“ mit großem „N“ wird als Begriff kaum noch benutzt, „neue Musik“ kann alles Mögliche bedeuten, schlicht und einfach Musik heute, also auch Pop- und Filmmusik.
Das, was nicht kommerziell gedacht ist, wird oft als „Kunstmusik“ oder „zeitgenössische Musik“ umschrieben, aber beide Begriffe sind nicht ideal. Ich benutze gerne „freie Musik“. Was die sogenannte E-Musik-Szene angeht kurz zusammengefasst: der Trend geht in Richtung unzähliger kleiner musikalischer Subszenen und insgesamt weniger Dogmatismus. Es ist wesentlich schwieriger geworden, als Einzelstimme wahrgenommen zu werden, vor allem für den Nachwuchs, dagegen ist der internationale Austausch deutlich gewachsen.

Wie soll neue Musik sein und wie nicht?
Es wäre ganz schrecklich, wenn das irgendjemand bestimmen würde. Ich finde es schön, wenn neue (freie) Musik einen wilden Raum darstellt, in dem alles möglich ist, was sonst in Musik nicht möglich ist. Zu viel Musik auf dieser Welt ist funktional und zweckbestimmt, es fehlt ihr ein Einblick in tiefe menschliche Mysterien. Ferrucio Busoni hatte Recht: „Frei ist die Tonkunst geboren, und frei zu werden ihre Bestimmung“. Vor hundert Jahren gesagt und immer noch aktuell.

Was für eine Bedeutung hat die Klassische Musik für Sie?
Mir sagt der Begriff „klassische Musik“ wenig – ich kenne nur Musikgeschichte (ein wesentlich größerer Raum, als den meisten „Klassikliebhabern“ bewusst ist) und Musik von heute. Da mir Musik an sich viel bedeutet, bedeutet mir sowohl Musikgeschichte als auch das, was heute geschieht, absolut gleich viel.

Was würden Sie gerne im Bereich Musik machen und haben es noch nicht?

Das ist tatsächlich schwierig zu sagen, da ich schon ziemlich viel verrückte Sachen gemacht habe. Ich möchte einfach so weitermachen, wie bisher – immer neue Herausforderungen, neue Unmöglichkeiten, die es zu überwinden gilt.

Welche aktuellen Komponist:innen finden Sie besonders interessant und warum?

Das wäre eine sehr, sehr lange Liste. Nenne ich nur einige, wären sie seltsam herausgestellt und die Nichtgenannten wären beleidigt, weil ich sie nicht nenne. Da kann ich nur verlieren, vor allem, da ich weiß, dass Kolleginnen und Kollegen diesen Text lesen werden. Ich würde aber sagen, dass es ganz viele wunderbare Talente heute gibt, wie zu allen Zeiten auch. Und nicht immer sind die Interessantesten diejenigen, die am meisten Applaus bekommen (obwohl es auch das gibt).

Wo kommt die Musik an Grenzen?
Musik hat keine Grenzen.

Warum ist die klassisch zeitgenössiche Musik überhaupt so wichtig?

Weil nur Musik von heute mir die Dinge erklären kann, die heute passieren.

Welche Leidenschaften haben Sie ausserhalb der Musik?

Sport (Ultramarathons, Schwimm-Marathons), Brettspiele, Whisky, Filme und vieles, vieles mehr.


Interview von Florian Schär | Classicpoint.net | 01.03.2024
Photo: Astrid Ackermann

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