Kansas City Symphony begeistert beim Musikfest Berlin
Beim Musikfest Berlin hat das Kansas City Symphony (KCS) seinen Einstand gegeben. Im Rahmen seiner ersten Europatournee gastierte das 1982 gegründete Orchester am Mittwoch in der Berliner Philharmonie. Unter der Leitung von Matthias Pintscher, der zur Saison 2024/25 als neuer Chefdirigent des KCS antritt, erklangen Werke von Charles Ives, George Gershwin und Aaron Copland.
Mit "Decoration Day" und "The Fourth of July" interpretierte das Orchester unterhaltsam und humoristisch zwei musikalische Kurzerzählungen von Ives. Für Gershwins "Rhapsody in Blue" wählte der Dirigent ein recht schnelles Tempo, was dem fulminanten Spiel von Conrad Tao als Solist am Klavier aber keinen Abbruch tat. Gemeinsam boten sie als Zugabe eine Bearbeitung von Count Basies "Li'l Darling". Nach der Pause gab es Coplands Sinfonie Nr. 3 mit der bekannten "Fanfare for the Common Man" im vierten Satz. Das Publikum applaudierte sichtlich begeistert, zum Teil mit Ovationen im Stehen.
Die 20. Ausgabe des Musikfests steht unter dem Motto "Amériques". Klangkörper vom amerikanischen Doppelkontinent wie das São Paulo Symphony Orchestra unter Thierry Fischer oder das Cleveland Orchestra mit Chefdirigent Franz Welser Möst stehen europäischen Ensembles gegenüber, darunter die Filarmonica della Scala und das Philharmonische Orchestra Oslo mit ihren Chefdirigenten Riccardo Chailly beziehungsweise Klaus Mäkelä. Gemeinsam mit den großen Berliner Orchestern präsentieren sie in rund 40 Veranstaltungen gut 160 Werke von mehr als 80 Komponisten.
Das Programm feiert unter anderem den 150. Geburtstag des Komponisten Charles Ives. Die Amerikanische Moderne ist auch mit John Adams, Allison Loggins-Hull und Missy Mazzoli vertreten. Das Ensemble Modern präsentiert in drei Konzerten sämtliche Werke der US-amerikanischen Komponistin Ruth Crawford Seeger (1901-1953). Neben den europäischen Jubilaren dieses Jahres - Anton Bruckner, Arnold Schönberg und Luigi Nono - erinnert das Musikfest auch an die jüngst verstorbenen Komponisten Peter Eötvös, Aribert Reimann, Kaija Saariaho und Wolfgang Rihm. Letzteren würdigen die Berliner Philharmoniker mit der Aufführung seiner Werke "in memoriam".
Mit dem Musikfest starten die Berliner Klangkörper - die Philharmoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester, das Konzerthausorchester und das Rundfunk-Sinfonieorchester - sowie internationale Gäste jeweils in die neue Spielzeit. Das Musikfest dauert noch bis zum 18. September 2024.
© MH - Alle Rechte vorbehalten.