"Ich hatte viel Bekümmernis"
Kantate BWV 21 zum 3. Sonntag nach Trinitatis sowie «für alle Zeit»
Das Fest Trinitatis heisst auch Fest der Dreifaltigkeit. Mit ihm feiern viele Christen am Sonntag nach Pfingsten die Dreieinigkeit Gottes. Gott ist für sie gleichzeitig Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Johann Sebastian Bach schrieb rund 74 Kantaten zu den Sonntagen nach Trinitatis. Davon hat Rudolf Lutz mit seinem Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung bereits 56 Stück aufgeführt und live eingespielt.
Als Fokus des Monats Juli präsentieren wir Ihnen das Kantatenkonzert BWV 21 «Ich hatte viel Bekümmernis», eine von Bach sehr geliebte und heute eine Kantate, die zu seinen bekannteren gehört. Sie ist mit ihrer emotionalen Tiefe und ihrem formalen Reichtum nahezu ein Solitär in Bachs Kirchenmusik und wurde in Weimar 1714 erstmals aufgeführt. Die «Köthener Fassung», welche durch die J. S. Bach-Stiftung am 30. November 2018 in der evangelischen Kirche in Trogen AR (Schweiz) aufgezeichnet wurde, wurde jedoch erst 1720/21 in Köthen/Zerbst zum ersten Mal aufgeführt.
Von der klagenden Sinfonia über die in ihrem Schmerz und Liebreiz anrührenden Arien und Duette bis zu den sprechend rhythmisierten Psalm- und Choralchören spannt sich ein Entwicklungsbogen, der Leid und Kummer in Trost und Vertrauen wandelt und in eine an Händel erinnernde Apotheose des siegreichen Lammes münden lässt. Kaum je wieder hat Bach den Prozess einer schonungslosen Selbstbefragung und geistigen Heilung so überzeugend wie hier in Töne gefasst.
Auf Bachipedia – der neuen Streaming-Präsenz der J. S. Bach-Stiftung – können Sie nebst der Konzertaufführung den gesamten Konzertabend mit dieser Kantate wiedergeben. In der Werkeinführung erhalten Sie in Begleitung von Pfarrer Niklaus Peter sowie Rudolf Lutz wertvolle, vertiefende Einblicke in die Komposition. Konrad Hummler, der Gründer der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen, spricht in der «Reflexion» tiefgründig über seine Ansicht zu «Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen; aber deine Tröstungen erquicken meine Seele».
Sie finden zudem weitere theologisch-musikalische Hintergründe zum Werk und den Text der Kantate. Wir wünschen Ihnen viel Hör- und Sehgenuss.