"Ehre sei dir, Gott, gesungen"
Weihnachtsoratorium BWV 248, V. Teil
Als Fokus des Monats Januar präsentieren wir Ihnen den 5. Teil des Weihnachtsoratoriums BWV 248 «Ehre sei dir, Gott, gesungen».
Die zum Sonntag nach Neujahr bestimmte V. Kantate des Weihnachtsoratoriums gehört zu den weniger bekannten Teilen des berühmten Zyklus von 1734/35. Im Zentrum des Geschehens stehen diesmal die Weisen aus dem Morgenlande, deren ausdauernde Suche nach dem neugeborenen Kind als nachahmenswertes Beispiel für das sehnende Verlangen nach dem göttlichen Licht gezeichnet wird, das im Vergleich zum finsteren Streben des Königs Herodes umso heller zu leuchten vermag. Entsprechend schlägt die mit Oboen d‘amore und Streichern kammermusikalisch besetzte Kantate verinnerlichte Töne an, die vom schwungvollen Perpetuum mobile des Eingangschores «Ehre sei dir, Gott, gesungen» einladend überwölbt werden.
Die V. Kantate des Weihnachtsoratoriums stellt das helle Licht des Sterns von Bethlehem und die Geschichte der Weisen aus dem Morgenlande in den Mittelpunkt der Betrachtung. Denn wir folgen nun der Erzählung des Evangelisten Matthäus, während es in den Kantaten I–IV diejenige des Lukas war – damit ergibt sich ein spezifisch matthäischer Akzent, der in der letzten Kantate VI dann mit Epiphanias (der Anbetung der Weisen) und der Flucht nach Ägypten seinen Abschluss finden wird. Mit dem geheimnisvollen Stern und der Frage der Weisen «Wo ist der neugeborene König der Juden?» steht auch die persönliche Frage der Gläubigen nach dem Messias und dem göttlichen Licht im Zentrum – das sich nicht nur vom finsteren Streben des Herodes abhebt, sondern im Kontrast steht zu den dunklen Stellen des menschlichen Herzens.
In der Werkeinführung erhalten Sie in Begleitung von Pfarrer Niklaus Peter sowie Dirigent Rudolf Lutz wertvolle, vertiefende Einblicke in die Komposition. Bei der Reflexion über den Kantatentext betrachten Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen den barocken Kantatentext aus heutiger und persönlicher Sicht. Hören und sehen Sie die Meinung aus Sicht des damaligen Referenten Rudolf Wehrli.
Die Werkeinführung sowie das Konzert und die Reflexion durfte die J. S. Bach-Stiftung in der evang. Kirche in Trogen am 18.01.2019 zur Aufführung bringen.
Wir wünschen Ihnen viel Hör- und Sehgenuss.
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