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Joseph Haydn: Salve Regina in g-Moll, Hob. XXIII b:2
Tatort Schloss Esterházy. Haydn wird befördert vom Vize- zum Hauptkapellmeister. Und dann legt er los mit Kirchenmusik.
Was schätzen Sie: wie viele Komponisten haben das «Salve Regina» vertont? Es sind über dreissig, die sich über die Jahrhunderte hinweg angezogen fühlten, von Johannes Ockeghem bis Claudio Monteverdi, Georg Friedrich Händel bis Franz Schubert, Franz Liszt bis Arvo Pärt. Und ER ist auch dabei: Joseph Haydn, der Grossmeister der Sinfonie und Erfinder des Streichquartetts, hat auch bedeutende Kirchenmusik geschrieben. Zum Beispiel diese beiden Meisterwerke aus den 1760er Jahren. Nachdem sein Vorgesetzter gestorben und Haydn vom Vize- zum Hauptkapellmeister befördert ist, darf er neben instrumentaler nun auch vokale Musik für den Hof schreiben. Was er sogleich tut: mit dem mittelalterlichen lateinischen Gedicht «Stabat Mater», das schon lange Zeit als Gebetstext in Verwendung ist.
Innerhalb kurzer Zeit ist das Werk bis weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt und gibt der Berühmtheit Haydns einen kräftigen Schub. Auch das «Salve Regina», wenige Jahre nach dem «Stabat Mater» entstanden, ist ein Zeugnis von Haydns tief empfundener Religiosität und gehört, auch wenn selten aufgeführt, mit zum Schönsten, was Haydn geschrieben hat.