Hamburg bekommt neues Opernhaus
In der Hansestadt Hamburg soll ein neues Opernhaus errichtet werden. Das haben der Senat und die Kühne-Stiftung vereinbart, hieß es am Freitag vor der Presse. Danach soll die Stiftung den Bau des Gebäudes in der HafenCity finanzieren. Das fertiggestellte Opernhaus werde der Stadt als Schenkung überlassen.

PK neues Opernhaus für Hamburg
Für das Projekt will die Stadt ein Grundstück am Baakenhöft zur Verfügung stellen und herrichten. Zudem werde sie die standortspezifischen Mehrkosten wie Gründung und Flutschutz tragen, allerdings maximal bis zu einer Höhe von 147,5 Millionen Euro. Die Hamburger Bürgerschaft muss dem Vertrag zwischen der Stadt und der Kühne-Stiftung noch zustimmen.
In den Neubau sollen die Hamburgische Staatsoper, das Hamburg Ballett und das Philharmonische Staatsorchester einziehen. Mit dem Haus sollen sie "eine neue Wirkungsstätte erhalten, die beste Bedingungen für Kulturschaffende bietet", sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Das jetzige, denkmalgeschützte Operngebäude soll dann anderweitig kulturell genutzt werden. Sollte der Neubau nicht umgesetzt werden, muss das traditionsreiche Haus saniert und modernisiert werden.
Musik und Kultur seien in Hamburg seit jeher verbunden mit bürgerschaftlichem Engagement und Mäzenatentum, erklärte Tschentscher. "Sie bildeten auch vor 350 Jahren den Grundstein der Hamburgischen Staatsoper, die heute zu den beliebtesten und bekanntesten Opern in Deutschland zählt." Die Oper habe in Hamburg eine lange Tradition und zähle zu den wichtigen Säulen der Stadt, betonte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). "Eine Schenkung der Kühne-Stiftung eröffnet die einmalige Chance, ein herausragendes Opernhaus neu zu errichten, das nicht nur die Ansprüche an ein Haus von internationalem Rang erfüllt, sondern durch seine Lage und Architektur auch zu einem Haus für alle wird."
Klaus-Michael Kühne, Präsident des Stiftungsrats der Kühne-Stiftung, sagte: "Hamburg wäre als weltoffene, internationale, bedeutende und kulturell führende Stadt ohne ein Opernhaus von hohem internationalem Rang nicht komplett." Seine Stiftung wolle in der HafenCity einen besonderen Ort für alle Hamburger schaffen, "an dem die Elbe und ihr Hafen, die Stadt und ihre Kultur gleichermaßen erlebbar sind". Der Unternehmer hatte angekündigt, den Neubau mit bis zu 330 Millionen Euro zu fördern.
Für die Hamburgische Staatsoper stelle der Bau eines neuen Opernhauses "ein starkes und zukunftsorientiertes Bekenntnis zu unserem Theaterbetrieb und seinen verschiedenen künstlerischen Sparten dar", hieß es in einem Statement der Leitung. Die Verbindung von historischer Kontinuität und urbaner Erneuerung eröffne zahlreiche Möglichkeiten, sowohl kulturell als auch gesellschaftlich neue Akzente zu setzen.
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