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Les Passions de l’Âme, Leitung: Meret Lüthi

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Weltklasse im Konzertsaal Solothurn

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Uraufführung mit "Violinen der Hoffnung" am Holocaust-Gedenktag

Mit einem bewegenden Konzert haben das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und der Rias Kammerchor unter Leitung des Dirigenten Vladimir Jurowski am Montagabend an den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert. Das Publikum in der Berliner Philharmonie spendete großen Applaus.

Gedenkkonzert Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Gedenkkonzert
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Erstmals erklang das neue Werk "Aus Geigen Stimmen" von Berthold Tuercke, das auf 55 "Violinen der Hoffnung" - 53 Geigen, einer Bratsche und einem Cello - gespielt wurde. Die Musik entfaltete sich in fahlen, klagenden Tönen und kam immer wieder ins Stocken. Der Rias Kammerchor trug dazu gesungene und gesprochene Texte zur Geschichte der geretteten Instrumente von Holocaust-Opfern vor. Stellvertretend für die Einzelschicksale waren an mehreren Stellen Instrumente solistisch zu hören.

Im zweiten Teil des Programms beeindruckten das Trio für Violine, Viola und Violoncello des 1945 im KZ Fürstengrube in Oberschlesien umgekommenen Komponisten Gideon Klein und das Streichquartett Nr. 5 von Mieczys?aw Weinberg, beides für Streichorchester arrangiert.

"Aus Geigen Stimmen", ein Auftragswerk des RSB, ist dem Andenken des im vergangenen Jahr verstorbenen Sammlers Amnon Weinstein gewidmet. Seit den 1980er Jahren restaurierte der israelische Geigenbauer im bayerischen Dachau rund 60 stark beschädigte Instrumente, deren Besitzer von den Nazis verfolgt worden waren. Weinstein stellte die "Violins of Hope" Musikern in aller Welt zur Verfügung, unter anderem den Berliner Philharmonikern, die ihnen vor zehn Jahren das erste Konzert in Deutschland widmeten.

Amnon Weinsteins Vater Moshe sammelte in den 1940er Jahre in Tel Aviv Streichinstrumente, die ihm von Holocaust-Überlebenden oder Verwandten ermordeter Juden übergeben wurden. Einige davon sind mit Davidssternen verziert. Über viele Jahre lagen sie in einem Schrank, weil Moshe Weinstein nicht die Kraft fand, sich mit ihren Schicksalen zu beschäftigen. 1938 war der Geigenbauer aus dem damals zu Polen gehörenden Wilna nach Israel emigriert, während der NS-Zeit verlor er einen großen Teil seiner Familie.

Sein Enkel Avshalom Weinstein, der bei dem Gedenkkonzert in der Philharmonie persönlich anwesend war, setzt die Erinnerungsarbeit seines Vaters fort. "Ich musste die Violinen wieder zum Klingen bringen - auch als Zeichen gegen das Vergessen", erklãrte er in einer Notiz.

Neben einem biblischen Psalm und jiddischen Gedichten sang und rezitierte der Rias Kammerchor auch Texte, die Avshalom Weinstein und seine Mutter Assaela Bielski zur Geschichte der Instrumente verfasst haben. Mittlerweile umfasst die Sammlung mehr als 70 "Violinen der Hoffnung".

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