Symphonieorchester Montreal in Elbphilharmonie gefeiert
Das Orchestre symphonique de Montréal (OSM) feiert im Rahmen seiner aktuellen Europatournee sein 90-jähriges Bestehen. Das erste Deutschland-Konzert der Reise am Sonntag im ausverkauften Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie wurde vom Publikum mit begeistertem Applaus gefeiert.
Robert Schumanns Konzert für Klavier und Orchester war bei dem Pianisten Daniil Trifonov bestens aufgehoben. Der introvertiert musizierende Trifonov und der exaltiert dirigierende Chefdirigent Rafael Payares ergänzten sich prächtig und wurden gerade durch ihre Gegensätzlichkeit Schumanns Komposition gerecht, denn dieser hatte nicht ohne Grund, dieses Werk als "Konzert für Klavier und Orchester" bezeichnete und eben nicht als "Klavierkonzert".
Nicht minder passioniert kredenzte das OSM nach der Pause die Symphonie fantastique von Hector Berlioz. Die quicklebendige Art des Venezolaners Payare zu Dirigieren erwies sich zwar nicht als interpretativer Königsweg zu den Feinheiten dieses komplexen Werkes, vermochte aber trotzdem zu überzeugen, weil die Kommunikation mit dem erstklassig musizierenden Orchester exzellent funktionierte. Ein besonderes klangliches Erlebnis war der Einsatz zweier Carillon-Glocken im fünften Satz der Sinfonie, die das kanadische OSM dieses Jahr von einer niederländischen Glockengießerei erworben hat.
Die weiteren Stationen der Tournee sind Berlin, Amsterdam, München und Wien. Zuvor gastierte das OSM in London, Luxemburg und Paris.
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