Rattle und BR-Symphonieorchester beim Musikfest Berlin
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ist erstmals seit 2016 wieder beim Musikfest Berlin aufgetreten. Für den Klangkörper und seinen Chefdirigenten Sir Simon Rattle gab es am Dienstag Applaus und Ovationen im Stehen. Zunächst erklang das sehr energiegeladene "Rag Time (wohltemperiert)" von Paul Hindemith, gefolgt von den einnehmenden Symphonischen Gesängen op. 20 von Alexander von Zemlinsky, bei denen der Bariton Lester Lynch brillierte. Auch mit der Sinfonie Nr. 6 von Gustav Mahler begeisterten die Musiker das Publikum im fast voll besetzten Saal der Philharmonie.
Der 69-jährige Rattle, der von 2002 bis 2018 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker war, steht seit Herbst 2023 an der Spitze des BR-Symphonieorchesters. Dazwischen leitete der Brite das London Symphony Orchestra (LSO), mit dem er im vorigen Jahr beim Musikfest Berlin gastierte.
Die 20. Ausgabe des Musikfests begann am 24. August und steht unter dem Motto "Amériques". Klangkörper vom amerikanischen Doppelkontinent wie das São Paulo Symphony Orchestra unter Thierry Fischer oder das Cleveland Orchestra mit Chefdirigent Franz Welser Möst stehen europäischen Ensembles gegenüber, darunter die Filarmonica della Scala und das Philharmonische Orchestra Oslo mit ihren Chefdirigenten Riccardo Chailly beziehungsweise Klaus Mäkelä. Gemeinsam mit den großen Berliner Orchestern präsentieren sie in rund 40 Veranstaltungen gut 160 Werke von mehr als 80 Komponisten.
Das Programm feiert unter anderem den 150. Geburtstag des Komponisten Charles Ives. Die Amerikanische Moderne ist auch mit John Adams, Allison Loggins-Hull und Missy Mazzoli vertreten. Das Ensemble Modern präsentiert in drei Konzerten sämtliche Werke der US-amerikanischen Komponistin Ruth Crawford Seeger (1901-1953). Neben den europäischen Jubilaren dieses Jahres - Anton Bruckner, Arnold Schönberg und Luigi Nono - erinnert das Musikfest auch an die jüngst verstorbenen Komponisten Peter Eötvös, Aribert Reimann, Kaija Saariaho und Wolfgang Rihm. Letzteren würdigen die Berliner Philharmoniker mit der Aufführung seiner Werke "in memoriam".
Mit dem Musikfest starten die Berliner Klangkörper - die Philharmoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester, das Konzerthausorchester und das Rundfunk-Sinfonieorchester - sowie nationale und internationale Gäste jeweils in die neue Spielzeit. Das Musikfest dauert noch bis zum 18. September 2024.
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