"Lobe den Herrn, meine Seele"
Kantate BWV 69a zum 12. Sonntag nach Trinitatis
Im Christentum feiert man bekanntlich 27 Sonntage lang nach Trinitatis die Dreifaltigkeit. Johann Sebastian Bach schrieb 74 Kantaten zu den Sonntagen nach Trinitatis. Davon hat Rudolf Lutz mit seinem Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung bereits 56 Stück aufgeführt und live eingespielt.
Als Fokus des Monats September präsentieren wir Ihnen das Kantatenkonzert BWV 69a «Lobe den Herrn, meine Seele».
Der klassische Psalmvers von Lob und Gottesgüte hat Bach in seinem Leipziger Antrittssommer 1723 zu einer besonders schwungvollen und prächtigen Komposition inspiriert. Der von einem reichen Orchesterapparat getragene weiträumig hymnische Eingangschor wird dabei von kantablen und eleganten Binnensätzen abgelöst, die dem gewiss staunenden Publikum die Ambition und Klangkunst des neuen Thomaskantors als eines buchstäblich nach den Sternen greifenden Meisters der «tausend Zungen» in eindrücklicher Weise vorstellten.
Grundlage des Kantatentextes ist eine zehn Sätze umfassende Dichtung des für den Sachsen-Gothai’schen Hof arbeitenden Johann Oswald Knauer. Ein unbekannter Dichter hat daraus die drei ersten und die drei letzten Sätze übernommen und bearbeitet. Die Kantate nimmt deutlich Bezug auf das Evangelium dieses Trinitatis-Sonntages, den Bericht von der Heilung eines Taubstummen, Markus 7, 31–37. Bach hat später noch mehrmals auf diese Kantate zurückgegriffen und sie für die Ratswahl 1748 zur späteren Fassung (BWV 69) umgearbeitet.
Die J. S. Bach-Stiftung hat die Kantate BWV 69a am 25. August 2017 in der evangelischen Kirche in Trogen im Rahmen ihrer Gesamtaufführung des Bach’schen Vokalwerkes aufgeführt.
J. S. Bach schrieb die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig; sie erklang erstmals am 15. August 1723.
Auf Bachipedia – der neuen Streaming-Präsenz der J. S. Bach-Stiftung – können Sie nebst der Konzertaufführung den gesamten Konzertabend (Werkeinführung, Reflexion über den Kantatentext und Konzertaufführung) mit dieser Kantate wiedergeben. Sie finden zudem theologisch-musikalische Hintergründe zum Werk sowie den Text der Kantate.
In der Werkeinführung erhalten Sie in Begleitung von Pfarrer Karl Graf sowie Rudolf Lutz wertvolle, vertiefende Einblicke in die Komposition. Bei der Reflexion über den Kantatentext betrachten Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen den barocken Kantatentext aus heutiger und persönlicher Sicht. Hören und sehen Sie die Meinung aus Sicht der damaligen Referentin Rita Famos.
Wir wünschen Ihnen viel Hör- und Sehgenuss.
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