Bühnenverein kritisiert Berliner Kultur-Sparpläne
Mit einem Offenen Brief an Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner sowie die Senatoren Joe Chialo (Kultur) und Stefan Evers (Finanzen) hat sich der Berliner Bühnenverein gegen Sparpläne für den Kulturetat der Hauptstadt gewandt. Kürzungen von jeweils 110 bis 150 Millionen Euro in den Jahren 2025 und 2026 kämen einem Kahlschlag für die Kultur in Berlin gleich, hieß es in dem Schreiben vom Mittwoch an die drei CDU-Politiker. "Das erzielte Einsparvolumen im kleinsten Ressortetat der Stadt steht in einem eklatanten Missverhältnis zu den immensen Schäden, für die man noch in Jahrzehnten einen hohen Preis zahlen wird."
Würden die Sparauflagen umgesetzt, müssten etwa Opern-, Konzert- und Theaterhäuser ihre bereits geplanten und vertraglich verabredeten Produktionen weitestgehend ausdünnen. Privatrechtlich organisierten Häusern drohe sogar die Insolvenz. Kürzungen bei den projektbezogenen Förderungen träfen die vulnerabelsten Bereiche der freien Szene und der Performing Arts, der Literatur, der Bildenden Kunst, des Tanzes und der kulturellen Bildung.
Mit den Kürzungen seien Entlassungen im großen Umfang zu befürchten, betonte der Bühnenverein. Aktuell arbeiteten in Berlin 8,2 Prozent der Erwerbstätigen im Kulturbereich. Auch mit der Kultur verbundene Wirtschaftszweige wie Hotel- und Gaststättengewerbe, Tourismus, Nahverkehr und Einzelhandel würden empfindliche Einbußen erleiden.
Dem offenen Brief schlossen sich Künstler wie Daniel Barenboim, Annette Dasch, Lars Eidinger, Ulrich Matthes, Caroline Peters und Sasha Waltz an. Eine entsprechende Petition kann online unterzeichnet werden.
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